Green Learning
- Greta Galus
- 26. Juli 2024
- 2 Min. Lesezeit
Doch wie behält man nachhaltig Interesse in einer Welt, in der alles Wissen in der Cloud zugänglich ist?
Ich werde wach, stoppe den Wecker, stehe auf, zieh mich an, mach mir ein Brot, trinke einen Kaffee, fahre zur Arbeit, arbeite, fahre heim, gehe zum Sport, esse, dusche, schlafe und werde wieder wach.
Auch wenn ich den ein oder anderen Kaffee ausgelassen habe, stellt sich mir die Frage, wo sich bei diesem durchgetakteten Ablauf, Räume bilden, die mein persönliches Interesse wecken?
Dabei wurde uns der Drang zur Expedition, Entdeckung und Eroberung doch wahrlich in die Wiege gelegt.
Intrinsische Motivation (lateinisch: „innerlich“, oder ,,nach Innen gewendet“) entsteht meist durch eine Mangelsituation. Durch den Mangel an Nahrung, fangen wir als Baby an zu schreien, durch den Mangel an Bewegung werden wir unzufrieden und erfahren Bewegungsdrang und wenn wir etwas sehen, dass wir nicht kennen, wollen wir (im Regelfall) herausfinden, was dieses eigenartig anmutende Ding da vor uns ist.
Ab dem Punkt, wo man ausgewachsen ist, so scheint es, verfallen wir dann in einen Zustand des lebendigen Totseins. Wir verlieren das natürliche Bestreben nach neuen Erkundungen, Entdeckungen und Wissen.
Wir wissen ja schon alles, beziehungsweise wissen wir, wo wir es finden, denn es ist ja feinsäuberlich abgespeichert in der Cloud, im Netz und es ist für uns auch kein Aufwand mehr „in die weit entfernte Bibliothek zu reiten und in einer Halle von 62289298262442 Büchern genau das Buch, was ich brauche herauszusuchen“, da die KI mir alles ausspuckt, wie ich es jetzt gerade brauche.
Während die Römer nie die Nordlande erobern wollten, ewig-gestrige Unternehmen aktuell keine nachhaltigen Märkte erschließen wollen, sind wir Einzelindividuen auch nicht in der Lage uns aktiv für etwas zu interessieren, denn wir sind es nicht mehr gewohnt so zu arbeiten, so zu lernen, so zu leben.
Disclaimer: Natürlich nicht alle, aber immerhin doch immer mehr.
Wenn sich damals jemand dem Willen des Feldherrn (mit dem schief sitzenden Helm), ein Land zu erobern, oder in die Nachbarsburg einzufallen, widersetzt hatte, wurde er enthauptet. Wie einfach!
Wenn sich heute ein Unternehmen bewusst dagegen entscheidet, ein nachhaltiges Projekt zu entwickeln, in welchen Punkten auch immer, wird er enthaupt… - gibt es betretendes Schweigen auf den Bänken.
Gar nicht mal so einfach!
Müssen wir uns also damit abfinden, dass, wenn uns keiner mit dem Tod droht, wir als Architekten auch keine nachhaltigen Entwürfe entwickeln dürfen?
Ich denke dem ist nicht so.
Zum einen liegt der Schlüssel in der politischen Regulatorik, die endlich ein paar Steinzeitumternehmer aus ihrer Tropfenden Höhle lockt und zum anderen vergessen wir immer unsere größte Chance selbst, die Zukunft.
Also die baldigen Architekten, Bauingenieure und Andere, die durch ihre grünen Ideen, Kreativität und Offenheit, doch alles mitbringen, was wir eigentlich bräuchten, um das immer noch theoretische Problem der Klimaveränderung anzugehen.
Tatsächlich müssen wir es ihnen nur beibringen, sie ermutigen sich frei von „issues“ mit dem Thema Nachhaltigkeit künstlerisch und wissenschaftlich zu beschäftigen, denn Interesse kommt von Innen und ist die Reaktion auf Impulse (meist extern).
Wie das genau aussieht, hier ein Beispiel:




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